DAN BAUER - GANZ PRIVAT

Eine mir vertraute Person lieferte mir den Buchtitel meiner Autobiografie: "Vom Proleten zum Propheten". Das beschreibt meinen Weg ziemlich gut. Die häufigste Reaktion, die ich beim Kennenlernen auslöse, ist: "Also, ich habe Sie mir ganz anders vorgestellt – viel steifer." Mich freut das immer und dennoch sage ich immer dazu, dass sowohl meine Website, als auch meine Vita oder mein LinkedIn-Profil lediglich eine Momentaufnahme sind. Es spiegelt das Ergebnis aus über 20 Jahren Arbeit wider. Es zeigt nicht, dass auch ich Selbstzweifel habe und auch bei mir Vorhaben scheitern. Da ich besonders großen Wert auf Authentizität lege, spreche ich und bin exakt so, wie ich bin. Dafür werde ich geschätzt und respektiert, und das freut mich. Eines der schönsten Komplimente, die ich je erhielt, war von meinem eigenen Mentor, der sagte: "Ich bin die einzige Person, die er kennt, vor der er keine Maske braucht und sie dennoch haben darf."

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Mein Weg hat im Arbeiterviertel Münchens, dem Westend, begonnen. Dort bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Aus meiner damaligen Sicht war die Schule reine Zeitverschwendung für mich. Das, was mich damals begeisterte und was ich wissen wollte, habe ich mir außerhalb der Schule in der Bücherei besorgt. Physik und Chemie – Fächer, die mich wirklich interessiert hätten – gab es nicht. In meiner Abschlussprüfung schockierte mich die Trivialität der Fragen. Da ich die Schule vollständig ablehnte, ging ich mit einem schlechten Hauptschulzeugnis ins Berufsleben. Der Weg bis heute lässt die Tiefe meines Wissens und meiner Erfahrung vermuten. Privat bin ich ein großer Fan niveauvoller Gespräche und genieße es, in Gesellschaft zu sein.

Dan Bauer - Von freunden liebevoll "Dansington" genannt

Der unschätzbare Wert von Mentoren in meinem Leben

Ich darf mich glücklich schätzen, mehrere Mentoren an meiner Seite zu wissen. Als ich in meinem Berufsleben begann, dachte ich noch, ich könnte alles alleine bewältigen. Schnell verstand ich jedoch, dass das weder möglich noch sinnvoll ist. Ich suchte mir die ersten Mentoren und sortierte sie auch wieder aus, einfach weil ich für mich noch gar nicht wusste, was genau ich wollte und brauchte. Als ich das dann wusste, fand ich auch die richtigen Mentoren. Das Interessanteste an ihnen ist allerdings nicht ihr Wissen oder ihre Erfahrung, die sie mir weitergeben, sondern dass sie mich reflektieren

Durch sie kann ich mich selbst viel besser kennenlernen, und das ist wichtig für mich. Nur dann, wenn ich mich wirklich gut kenne und verstehe, was mich als Person ausmacht, kann ich gut in dem sein, was ich tue. Zusätzlich stellen sie für mich Kontakte her und unterstützen mich auf meinem Weg. Hier auf dem Bild zu sehen ist Dieter Härthe, der Gründer des BVMW und des Senats der Wirtschaft, sowie auf dem Video Steve Wozniak, der Mitgründer und das technische Genie von Apple , der mein Leben zusammenfasst und mir Ratschläge aus seiner Perspektive gibt. 

Start und Leben in der Musikbranche

Meine berufliche Laufbahn startete ich in der Musikbranche. So war ich der erste Schüler der heute größten Medienakademie. Ich lernte die Grundlage von Tontechnik und fuhr Produktionen. So auch lernte ich meine erste Band kennen und startete eine faszinierende Karriere in der Musik als Schlagzeuger mit vollen Hallen und mehreren Alben. Hier eine kleine Kostprobe aus 2010. Im Laufe meiner Karriere traf ich auch viele namhafte Bands und Künstler und durfte sie als Manager, Coach und Booker begleiten. Hier auf dem zweiten Bild bin ich zu sehen mit den Musikern von Robbie Williams.

Hinter jedem starken Mann steht eine geniale Frau

Es ist absolut nicht selbstverständlich, eine Person an seiner Seite zu wissen, die einen versteht, den Weg teilt und ihn sogar noch unterstützt. Ich darf mich auch hier enorm glücklich schätzen, denn ich darf eine der genialsten und großherzigsten Personen meine Frau nennen und mein Leben mit ihr teilen. Wir beide stehen nicht auf unreflektierte Konventionen. Das ist einfach nicht unser Ding. So stehen in unseren Eheringen nicht unsere Namen, sondern: Im Ring meiner Frau steht der Breitengrad, in meinem der Längengrad. Nimmt man beide zusammen, erhält man den Punkt, an dem wir uns kennengelernt haben. Genau diese Art des Reflektierens hat uns geholfen, zu den Personen zu werden, die wir heute sind. Ohne meine Frau wäre das so nicht möglich gewesen und ich bin unglaublich dankbar für sie. Fun Fact: Kennengelernt haben wir uns, weil sie für zwei Stunden meine Schülerin im Schlagzeugunterricht war. Dann erkannten wir, dass Lehrer-Schüler nicht die Art von Beziehung war, die wir uns füreinander vorstellten.

Manchmal fliege ich hoch und manchmal auch hin

Ich habe eine große Faszination für die Luftfahrt, insbesondere für die schweren Passagiermaschinen. Deshalb genieße ich es, die großen Flugzeuge in professionellen Simulatoren zu fliegen. Da das real sehr teuer ist und ich als Unternehmer so viele andere Möglichkeiten sehe, so viel Geld zu investieren, beschränke ich mich auf Simulatoren. Auch als Laie kann man sich dort einbuchen. Man erhält einen Ausbilder an die Seite, macht Schönwetterflüge oder simuliert Herausforderungen. Der Kopf kann dabei tatsächlich nur schwer unterscheiden. Eine simulierte Notlandung fühlt sich für den Kopf real an und steht das Flugzeug nach einer sicheren Landung auf dem Boden, schwitzt man tatsächlich. Meine Muster sind regelmäßig Airbus A318 bis A321. Gelegentlich wechsle ich auch auf Boeing und darf im Dreamliner fliegen. Insgesamt fasziniert mich alles über Ultraleichtflugzeuge.

Der Sport und meine größte Challenge

Wer mich kennt, sieht sofort: "Oh, der isst gerne." Leider ist es nicht nur das Essen, sondern in meiner Liga eine anerkannte Krankheit, die enorm komplex ist und mir das Leben teilweise nicht gerade leicht macht. Leider habe ich eine Essstörung entwickelt. Als ich in mein Berufsleben startete, war ich so zerfressen von Selbstzweifeln und geringem Selbstbewusstsein, dass ich mich nicht einmal getraut habe, den Müll herauszutragen – aus Angst, jemand könnte mich sehen. 

Das Interessante daran ist, dass ich so nicht bin und auch noch nie war. Die Prägung in meiner Kindheit und Jugend hat mich enorm verschüchtert. Heute lebe ich mein wirkliches Ich, größtenteils losgelöst von dem, was ich als meinen Sumpf beschreibe. Mir entstand in dieser Zeit leider auch die Essstörung, und die ist weder witzig noch einfach zu handhaben. Sie resultiert leider nicht einfach daraus, zu viel zu essen. Das wäre einfach. Das könnte ich einfach reduzieren. 

Um damit zurechtzukommen, unterstützen mich sieben tolle Menschen, darunter eine Psychologin, Verhaltenstherapeutin und Sporttherapeuten. Dadurch konnte ich bereits über 50 Kilo abnehmen. Doch ich bin immer noch nicht an meinem Ziel. Erreichen werde ich es aber. An Sport an sich begeistert mich American Football enorm. Es ist wie Schach, nur auf einem Rasen. Als Top-Stratege habe ich mir natürlich eine der strategischsten Sportarten herausgesucht. Logisch. Und so war ich zeitweise auch im Vorstand bekannter Mannschaften.